Nachweis und Prävention von Mykotoxinen für CBD-Marken

Eine im Jahr 2023 von der britischen Lebensmittelbehörde (FSA) in Auftrag gegebene Studie analysierte 100 in England und Wales erhältliche CBD-Produkte. Die Ergebnisse zeigten, dass 24 % dieser Produkte nachweisbare Mengen an Mykotoxinen enthielten, darunter Aflatoxine und Ochratoxin A. Obwohl CBD-Produkte häufig als natürlich und rein vermarktet werden, ist Hanf ein biologisches Material, das während Anbau, Trocknung, Lagerung und Extraktion anfällig für Pilzbefall ist. Unbehandelt können diese Verunreinigungen die Verbrauchersicherheit gefährden, zu Produktrückrufen führen und das Markenimage erheblich schädigen. Für CBD-Hersteller, die in Europa tätig sind, ist Mykotoxinkontrolle ein Thema von Bedeutung.

Was sind Mykotoxine

Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte, die von Pilzen unter Bedingungen von Feuchtigkeit, Wärme und mangelnder Hygiene gebildet werden. Sie sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und widerstandsfähig gegenüber vielen gängigen Verarbeitungsverfahren – das bedeutet, dass kontaminierter Hanf unbeaufsichtigt durch frühe Stufen der CBD-Produktion gelangen kann, sofern keine gezielte Prüfung erfolgt.

Zu den wichtigsten Mykotoxinen, die in CBD-Produkten auftreten können, gehören:

  • Aflatoxine (B1, B2, G1, G2) – produziert von Aspergillus flavus und A. parasiticus; B1 gilt als Karzinogen der Gruppe 1.
  • Ochratoxin A (OTA) – gebildet von Aspergillus- und Penicillium-Arten; nierenschädigend und immunsuppressiv.
  • Fumonisine – in Verbindung gebracht mit Speiseröhrenkrebs und Neuralrohrdefekten.
  • Zearalenon – wirkt östrogenähnlich und kann das hormonelle Gleichgewicht beeinflussen.

 

Selbst minimale Mengen können ernsthafte gesundheitliche Risiken darstellen – insbesondere für Personen, die CBD-Produkte regelmäßig konsumieren.

EU-Vorgaben: Grenzwerte und Prüfanforderungen

Die Europäische Kommission hat in der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 strenge Höchstgehalte für Mykotoxine in Lebensmitteln und pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln festgelegt. Auch wenn nicht alle CBD-Produkte als Lebensmittel klassifiziert sind, werden diese Grenzwerte insbesondere bei oralen Darreichungsformen wie Ölen, Kapseln und Gummis häufig analog angewendet.

Übliche EU-Grenzwerte beinhalten

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CBD-Marken müssen sicherstellen, dass ihre Produkte – insbesondere solche mit Vollspektrumextrakten oder unraffiniertem Hanföl – regelmäßig auf diese Verbindungen getestet werden. In vielen Fällen sind diese Daten erforderlich für Novel-Food-Anträge, Sicherheitsberichte für Kosmetika oder zur Dokumentation für den grenzüberschreitenden Vertrieb.

Prüfmethoden

Der Nachweis von Mykotoxinen erfordert empfindliche, validierte Analysemethoden, um selbst ultra-niedrige Konzentrationen in komplexen Pflanzenmatrizes wie CBD-Öl oder Isolat zu identifizieren und zu quantifizieren. Zu den gängigen Verfahren gehören:

  • HPLC mit Fluoreszenzdetektion (HPLC-FLD): ideal für Aflatoxine und OTA; erfordert eine Derivatisierung.
  • Flüssigchromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS): ermöglicht gleichzeitige Multi-Mykotoxin-Analysen im ppb-Bereich.
  • ELISA: kosteneffiziente Screening-Methode für schnelle qualitative Ergebnisse, oft gefolgt von LC-MS-Bestätigung.

 

Zur Einhaltung der EU-Vorgaben und als Nachweis der Sorgfaltspflicht sollten Prüfungen durch nach ISO/IEC 17025 akkreditierte Labore erfolgen – mit klar dokumentierten Nachweisgrenzen (LODs) und Wiederfindungsraten.

Präventionsstrategien: vom Anbau bis zur Verpackung

Mykotoxinprävention beginnt lange vor der Laborprüfung. Ein umfassender Präventionsplan sollte beinhalten:

  • Beschaffung von Hanf aus kontrolliertem Anbau, bei dem Luftfeuchtigkeit, Schimmelbildung und Bodengesundheit während der gesamten Wachstumsperiode überwacht werden. Landwirte sollten integrierte Pflanzenschutz- und Pilzmanagementstrategien anwenden und Überbewässerung sowie späte Ernte vermeiden.
  • Sorgfältiges Trocknen und Aushärten der Biomasse zur Reduzierung von Restfeuchte und Schimmelbildung. Unzureichende Trocknung ist eine der Hauptursachen für Mykotoxinbildung – besonders bei größeren Erntemengen.
  • Lagerung in klimakontrollierten Räumen mit einer Luftfeuchtigkeit unter 60 %. Rohstoffe sollten nie direkt auf dem Boden oder an unverkleideten Wänden gelagert werden, da sich dort Sporen ansammeln können.
  • Analyse eingehender Rohstoffe und Zwischenextrakte, bevor sie weiterverarbeitet werden. Selbst geringe Belastungen können sich durch Extraktion auf das Endprodukt übertragen.
  • Schulung des Personals zur visuellen Erkennung von Schimmel, inklusive Sofortmaßnahmen bei auffälligem Material. Teams müssen Veränderungen in Farbe, Geruch oder Textur erkennen und kontaminierte Chargen sofort separieren.
  • Verpackung der CBD-Produkte in luftdichte, UV-beständige Behälter, um wachstumsfreundliche Bedingungen für Schimmel während Lagerung und Versand zu vermeiden. Die Verpackung sollte zusätzlich auf Stabilität über die gesamte Haltbarkeit getestet werden.

 

Warum es in der CBD-Produktion wichtig ist

Das Nichtbestehen eines Mykotoxintests – selbst einmal – kann schwerwiegende Folgen haben. Eine betroffene Charge kann:

  • vom Zoll beschlagnahmt werden,
  • zur Ablehnung bei Novel-Food- oder Kosmetikzulassungen führen,
  • von Schlüsselhändlern oder Onlineplattformen ausgelistet werden,
  • zu einem Reputationsschaden führen, der Jahre dauern kann, um ihn zu beheben.

Umgekehrt sind Marken, die gezielte Maßnahmen zur Kontaminationskontrolle ergreifen und unabhängige Mykotoxintestergebnisse vorlegen, deutlich besser für regulierte Märkte positioniert, können Premium-Listungen verhandeln und genießen Vertrauen bei den Verbrauchern.

Zusammenfassung

Mykotoxine stellen eine ernstzunehmende, oft unsichtbare Bedrohung für die Produktsicherheit und das kommerzielle Wachstum von CBD-Marken dar. Mit zunehmender regulatorischer Kontrolle in Europa müssen CBD-Hersteller den Nachweis und die Prävention von Mykotoxinen als festen Bestandteil ihres QA/QC-Programms integrieren. Durch die Zusammenarbeit mit akkreditierten Laboren, Aufklärung der Lieferanten und gezielte Präventionsmaßnahmen sichern Sie Ihre Marke, Ihre Kunden – und Ihren langfristigen Markterfolg.

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